Erste Umfrageergebnisse zur Gen Z
Unmotiviert und nicht belastbar?
Das ist die Frage, die es zur Generation Z (1996-2010) zu beantworten gilt, wird ihnen doch nicht selten Unlust, ja sogar Faulheit unterstellt und auch, dass man ihnen nichts mehr zumuten kann.
Dazu wurden vom 02.01.2025 - 16.02.2025 Daten gesammelt.
Es handelt sich um eine vergleichende Analyse von Arbeitsmotivation und Resilienz bei den Generationen X, Y und Z mittels quantitativer Online-Studie an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport mit dem OD-Tools® Motivation-Resilienz-Fragebogen "MQ".

Was wir zudem immer wieder hören und was Personen der Gen Z auch über sich selbst sagen, ist, dass sie nicht mehr richtig lesen, sich nicht lange konzentrieren können. Daher haben wir nun die Daten (199 auswertbare Datensätze von 207) dahingehend untersucht und folgendes festgestellt:

Gen Z brauchten definitiv länger bei der Beantwortung des Fragebogens als Gen X, aber Gen Y brauchte am längsten. Unsere Angabe, dass man 10-15 Minuten benötigt, stimmt also allgemein nicht mehr und wird nun auf 15-20 Minuten angehoben.
Da die Onlineplattform zum Zeitpunkt der Umfrage noch keine weiteren Einträge zu demografischen Daten zuließ, neben dem Geschlecht (ändert sich ab April 2025), wurde über eine Landingpage zur Web-Registrierung beschrieben, worauf zu achten ist und ein Bild als Beispiel eingefügt:
- Name: Relevant, wenn man auf seinem Bericht den Namen haben möchte (jeder Teilnehmer wurde mit seinem Bericht belohnt)
- Organisation: Größe des Unternehmens und Branche reiche, um sicher zu sein, dass statistische Unabhängigkeit vorliegt. Meistens wurde einfach der Firmenname eingetragen und bei Gen X fanden sich die meisten leeren Zeilen.
- Angabe zum Job: Hier war beschrieben, dass es für die Auswertung wichtig ist zu wissen, wie sich die Jobverteilung darstellt, also vom Azubi zur Fachkraft, vom Ungelernten zur Fach- und Führungskraft. Eine Aussage: "Die Teilnehmer arbeiten, wäre zu kurz gefasst."
- Eintrag zum genauen Jahrgang bei der Zelle für die Telefonnummer und ob in Teilzeit oder Vollzeit arbeitend, wurde erbeten.
Es fällt auf, dass die Gen Z öfter die Einträge vornahmen als die Gen X und die Gen Y die wenigsten Fehleinträge hat. Ob das Ergebnis der nicht vollständigen Angaben über alle Generationen auf mangelnde Konzentration zurückzuführen ist, oder auf Misstrauen, weil man der Ankündigung nicht traute, dass alle Daten anonymisiert werden, bevor sie weitergegeben werden, kann nicht gesagt werden.
- Fest steht, dass ein hoher Prozentsatz der Gen Z sich die Mühe gemacht hat genau zu lesen und die Angaben vornahm wie gewünscht. So unkonzentriert wie sie sich wahrnehmen, sind sie wohl nicht.
Demzufolge könnte es sich um einen "Illusory Truth Effect" (Illusion der Wahrheit) oder einen "Echo-Kammer-Effekt" handeln. Ersteres heißt, dass die Aussage als wahr empfunden wird, nur weil sie oft zu hören ist und demzufolge nur wiederholt wird und zweites, dass eine Information in einer Gruppe immer wieder wiederholt wird , ohne dass sie kritisch hinterfragt wird. Dadurch erscheint sie als allgemeine Wahrheit..
- Die Lesegeschwindigkeit scheint allgemein abzunehmen.
Hier noch ein mal das Bild von der Landingpage:

In seiner Masterarbeit zum Psychologen M. Sc. beschäftigt sich Herr Jonas Mannshausen nun mit dem anonymisierten Datensatz und wendet anerkannte statistische Verfahren an, um der eingangs gestellten Frage wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.
Ergebnisse daraus werden voraussichtlich im Sommer veröffentlicht, nachdem Prof. Dr. Jan Weinhold und Prof. Dr. Tatjana Seibt von der Hochschule für Gesundheit und Sport in Ismaning bei München die Arbeit gelesen und beurteilt haben. Wir sind gespannt!
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